"Wie weit darf radikaler Humanismus gehen?" - "Was darf Satire?" - "Was ist in der Kunst erlaubt?" Und immer die gleichen Darf-Fragen! Das Dürfen impliziert gleichfalls die Negation, das Verbot; womit der Spießerseele genüge getan wird, in dessen Kopf automatisch die Antwort "das darf das nicht" wabert, um seine verklärte Welt nicht zu verdüstern. Die Frage sollte deshalb lauten: Wie weit "muss" radikaler Humanismus gehen? Und die zwingende Antwort: Bis zum Äußersten!
Religion; von [lat.] "religio" (gewissenhafte Rücksichtnahme, Sorgfalt); "relegere" (bedenken, berücksichtigen) - genau! Die Anhänger einer Religion selbst führen JEDES relegere, wenn es zum Kult degradiert wird in der Sache bereits ad absurdum. Genau aus diesem Grund waren die Mystiker (z.B. die Sufi im Islam und die christlichen Mystiker wie z.B. Meister Eckhart), die zur Wahrheit und somit zum Kern der Metaphysik eines Glaubens hervordringen wollten, der nicht anderes meint als das relegere - das Besinnen - der größte Faktor der Störung einer degenerierten Religion, bevor sie zu einer herrschenden Macht wurde, die sie automatisch wird, sobald sich ihr, also der Idee selbst, die sich in dem Momente gleichsam zu ihrem Gegenteil verkehrt, Anhänger mit ihrem Fanatismus anschließen. Wenn man Religion analysiert - ich selbst spreche jetzt für das Christentum das sich auf die Lehre Jesu, die das genaue Gegenteil dessen ist, was die christlichen Kirchen proklamieren, beruft - dann bleibt nichts mehr an Substanz übrig, das eine Anhängerschaft rechtfertigte.
Wenn Menschen schlecht über dich denken, ist das durchaus relevant - wenn du selber schlecht über dich denkst!
Aller Orten um mich herum eine amorphe Masse die zwanghaft exzessiv kondolierend, Solidaritätsbekunden zur Selbstbefriedigung des "guten" Gewissens in die Onlineforen kotzt - Betroffenheitsmasturbation bis zur absoluten Erschöpfung, und dabei das Selbstmitleid aus allen Poren ausschwitzend - Lichterkette und Onlinepetition inklusive! Der Katastrophe aus sicherer Entfernung via Erregungsmedien, die dem Terror als seine Hebamme erst zu seiner Macht verhelfen, in Echtzeit beizuwohnen, nahe des menschlichen Abgrunds den Apocalypso tanzen, ein bisschen Gruseln gibts gratis als Dreingabe; rein virtuell - virtuelles Gruseln virtueller Menschen auf einer Art Loveparade des Todes; bis zum nächsten Rave zwischen verkaufsoffenem Sonntag und Fußball-Europameisterschaft - bunte Profilbildchen sollen mit stolz geschwellter Brust den Bösen entgegen schreien: "Ich gehöre zu den Guten!"; dabei ist diese Zugehörigkeit nicht mehr als das Glück derjenigen, die sich das Privileg der Bessermoralischen leisten können - machen wir die Welt ein bisschen heiler; man gönnt sich ja sonst nichts! Es liegt dem selben Prinzip zugrunde: dazugehören wollen - auf welcher Seite man dabei steht - hingestellt wurde - ist dabei eher dem Zufall geschuldet! Montag Morgen beim Frühstück die Analyse des Horrors in der "BILD" lesen, danach im Büro seinen Dienstanweisungen ausführen, nachmittags schnell noch auf dem Nachhauseweg im Discounter Katzenfutter einkaufen, sich was buntes im Fernsehen anschauen - die Welt ist schon grau genug - und das Übel langsam ausblenden; in 365 Tagen dann die Wiederholung; dazwischen Fade away, bis zur Party am Wochenende.
Es verhält sich nämlich so, dass kleine Menschen den ohnehin schon kleinen Geist in ihren kleinen Köpfen, in eine noch kleinere Form pressen lassen; das nennen sie dann Informieren - (informare [lat.] "informbringen") - und dafür stehen sie auch noch an.
Manchmal erzählen schlecht gelaunte Menschen anderen schlecht gelaunten Menschen (ich werde bisweilen Ohrenzeuge ihrer Schilderungen), wie sie von schlecht gelaunten Menschen "behandelt" werden. Vielleicht macht ihnen die schlechte Laune anderer schlechte Laune, vielleicht die widrigen Lebensumstände die sie glauben lässt, sie wären vom Leben Benachteiligte, oder weil eben einfach nur alle anderen schuld sind an ihrem Elend, sie selbst jedoch nicht! R
Ein Staat kann seine Bürger nicht beschützen; perfide ist allerdings, dass die Regierungen die Menschen genau das glauben machen, ihnen Sicherheit vorgaukeln wo keine Sicherheit ist; seine Bürger somit belügt. Letztere begeben sich nur allzu gerne in diese Illusion.
"Lass das mal meine Sorge sein!" - keine Angst; ich nehm' dir deine Sorgen schon nicht weg!
Irgendwie erschreckend, dass Helmut Schmid 96-jährig NICHT an Lungenkrebs gestorben ist - wie bringt man DAS jetzt seinen Kindern bei?! Ein schlechtes Vorbild!
Sein und Nichtsein sind eins. Leben und Tod sind eins. Lust und Schmerz sind eins. Atme das Jetzt und du bist - hier! Keine weitere Option!
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