Der Hungerleider als Schwerverbrecher

Hunger zu leiden hat im Kapitalismus zum Teil groteske Formen angenommen, denn wer Müll nach etwas Essbarem durchwühlt, riskiert, wie ein gewisser Falk aus Tübingen, wegen "Containerns" schonmal eine Anzeige wegen schweren Diebstahls, weil er das Essen ja auch, wie es sich im Kapitalismus gehört, hätte kaufen können - theoretisch zumindest!

... und dann wird eben ein Exempel statuiert!

Bin ich: Kampf!

Die Kostüme der Müdigkeit – wie ich sie satt, wie ich sie gefressen habe, wie sie mir zum Hals raus zehntausendmal um die ganze Welt gehangen und mich gewürgt haben – die raunenden Pastoren, Pfadfinder, Tantchen, fressenden Weiber, – wie ich das satt habe: Hunger?
Und mal wissen.
Bin ich im Kino oder was, Quäker-Film,
Suppenschildkröte, oder
Bin ich: Kampf!
Gudrun Ensslin

How to be a terrorist

Aus dem Leben einer Terroristenfamilie

Die Partnerin von Andrej Holm, dem Soziologen, der wegen des Betretens einer Bibliothek von der Bundesanwaltschaft verdächtigt wird einer "terroristischen Vereinigung" anzugehören, erzählt in ihrem Blog wie es ist, wenn man weiß, dass das BKA weiß, dass man weiß, dass man vom BKA überwacht wird und wie sich das auf das tägliche Leben auswirkt - http://annalist.noblogs.org/

Reformieren kann man ein solches System nicht

"Reformieren kann man ein solches System nicht. Das ist die wahrhaft traurige Perspektive für Europa: Die EU in der Form, in der wir sie vorfinden, muss zerschlagen werden."

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26403/1.html

Ginette Neveu

Mein Kind, du bist mit einer Gottesgabe beschenkt, die ich gar nicht anrühren möchte. Alles, was ich machen kann, ist, dir ein paar technische Ratschläge zu geben. (Carl Flesch, ihr Lehrer von 1931 bis 1935)




Gelebte Misanthropie. Berichte aus der Staatsanwaltschaftsstation - IV

Eine Blogübernahme

So. (Presto)

Nach dem zweiten tag mit sitzungsvertretungen sollte ich mit diesen anglegenheiten nichts mehr zu tun haben. Puh. Immerhin. Wieso, weshalb, warum? Nun, ich hatte mich ein wenig daneben benommen bzw. bin zu sehr aus der ordentlichen staatsanwaltlichen rolle gefallen bzw. hatte meine meinung an einer stelle gesagt, an die sie angeblich nicht gehört.

Insgesamt waren es vier verhandlungen. Daß ich bei den beiden fällen, wo es bis zum urteil kam, in meinem schlußplädoyer immer lächerlich niedrige geldstrafen gefordert habe, war vermutlich noch nicht so schlimm. Äußerst unschön fand der richter aber, daß ich vor dem verlesen der anklageschrift – das ist das erste, womit die staatsanwaltschaft zu wort kommt – mich vorstellte und darauf hinwies, daß ich keine staatsanwältin bin, sondern referendarin und daher die anklagetätigkeit auch nicht aufgrund einer eigenen entscheidung oder vorliebe, sondern als verpflichtenden teil der juristischen ausbildung ausübe. Dieser hinweis war wohl ganz böse.

http://akj-berlin.blogspot.com/2007/10/gelebte-misanthropie-berichte-aus-der_08.html

Gibt es Bewusstseins-Zombies?

Jörg Auf dem Hövel

Ansichten über das Rätsel Bewusstsein und das Problem, ob es mehr als nur eine neuronale Maschine ist

Aus der simplen Erkenntnis des Menschen "Hier stehe ich, dort die Welt" hat sich ein durch die Jahrtausende laufender Diskurs entwickelt. Denn was ist dieses Bewusstsein, das die Welt da draußen betrachtet? Die Schriftstellerin Susan Blackmore hat in zwanzig Interviews Hirnforscher und Philosophen dazu befragt. Heraus gekommen ist eine spannende Übersicht über Ansätze und Eigenheiten der Philosophie des Bewusstseins.

http://www.heise.de:80/tp/r4/artikel/26/26335/1.html

Guantanamo ... wo?!

[...] wurde die Straße blockiert und das Fahrzeug abrupt zum Stehen gebracht. Dann wurden die Scheiben eingeschlagen und die Insassen durch die herausgebrochenen Fensterscheiben nach draußen gezerrt. Dabei kam es zu Schnittverletzungen an verschiedenen Körperstellen. Durch seinen Anwalt wurde bekannt, dass Florian L. angeschnallt sitzend schwer verprügelt wurde und Prellungen und Schwellungen im Gesicht und an den Rippen erlitt [...]

http://einstellung.so36.net/de/pm/134

Kapitalistische Propaganda in Animationsfilmen


Große Haie - Kleine Fische und das große Krabbeln findet Nemo shreklich!


Die stereotype Handlung ist immer die gleiche: der Held - meist der Loser vor dem Herrn - gerät in eine missliche Lage, aus der er sich mit einer gewissen Bauernschläue befreit; gewinnt immerhin die "große Liebe" seines Lebens - das einzige zwiespältige Glück das ihm letzten Endes bleiben wird - und landet jedoch, von geringfügigen Modifikationen abgesehen, am Ende wieder in der selben Misere, in der er sich zu Beginn schon befunden hat, nämlich in der Belanglosigkeit seiner stupiden Existenz.

Jetzt vielleicht mit etwas mehr Glamour und sich der Aufmerksamkeit der noch größeren Loser gewiss, auf jeden Fall aber mit der Einsicht, dass es besser ist, ein moralisch korrektes Leben in unterwürfiger Bescheidenheit zu führen - wobei die vorherrschende "Moral" hier keinesfalls ein Leben nach ethischen Einsichten ist, sondern eine gewisse Bigotterie darstellt: "wenn es manchen über dir besser geht, musst du ja nicht zwangsläufig nach dem besseren Leben streben" lautet dann der Subtext - und schon gar nicht nach dem zu streben, was ihm schon von der Stellung innerhalb der Gesellschaft nicht zusteht; frei nach dem Motto: Du hast keine Chance, also finde Dich damit ab!

Da werden unsere Kleinsten schon Gehirnwäschen unterzogen, deren explizite Botschaft "Ungleichheit" ist; und ich sollte das eigentlich ausbügeln, weil ich meiner Tochter erklären müsste, was für eine Scheisse sie sich da gerade angeschaut hat ...