Liebe Energiekonzerne
From: sonnabend
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Sent: Tuesday, August 14, 2012 7:19 PM
Subject: Ich hab da mal 'ne Frage
Liebe Energiekonzerne,
ich hab da mal 'ne Frage. Unaufhörlich hört man euch "Netzausbau! Netzausbau!" und "Teuer! Teuer!" poltern, damit meint ihr den Strom, den es zum Endverbraucher zu transportieren gilt; zuerst habt ihr nämlich den Turn hin zu regenerativen Energien 20 Jahre lang verschlafen und plötzlich schiebt ihr Panik, dass da vom großen Kuchen nicht so viel für euch übrig bleibt. Jahrzehnte lang habt ihr mit dem "günstigen", weil subventionierten Atomstrom, einen riesen Reibach gemacht und zwar ohne etwa nach dem Verursacherprinzip, auch die Entsorgung des 250.000 Jahre strahlenden Mülls zu verantworten – diese geht nämlich doppelt auf die Kosten der Verbraucher - die volkswirtschaftlichen Kosten wurden nämlich dabei immer geflissentlich herausgerechnet, ganz zu schweigen von den vergifteten Kraterlandschaften, die der Uranabbau in Ländern wie Australien, Kasachstan etc. hinterlässt - und jetzt, wo viele Kommunen (Schönau - sagt euch auch was; oder?) ihre Stadtwerke zurückkaufen, Windparks bauen, weil die Zauberworte dezentrale Energieversorgung und nachhaltige Energiekonzepte sind, ist euer Gejammere nicht mehr zu ertragen. Dabei will der Rösler euch doch weiter die Kohle die Ärsche hochblasen, (Zitat) "Bei nicht rechtzeitiger Anbindung oder einer längeren Störung einer Leitung soll ein betriebsbereiter Offshore-Windpark ab dem 11. Tag der ununterbrochenen Nichteinspeisung einen pauschalierten Schadensersatz in Höhe von 90% der entgangenen EEG-Einspeisevergütung erhalten"; und wer genau soll für diesen Schadensersatz latzen? Richtig; der Verbraucher.
Ich selbst beziehe meine Strom von den Stadtwerken Trier und zwar zu 100% aus Wasserkraft; nicht nur, dass der zu 100% ökologisch ist - logisch! - nein, der ist auch noch erheblich günstiger als euer als so günstig angepriesener Atomstrom, nämlich 22,73 Cent (brutto) gegenüber eurem (EnBW) Strom für 26,31 Cent (brutto)!
Jetzt meine eigentliche Frage: die Entfernung von Trier bis zu mir beträgt 219 km; wie kommt der eigentlich Strom zu mir hin? Scheint ja doch zu klappen, mit dem Netzen... irgendwie!
Sonnige Grüße aus dem nordbadischen Eggenstein schickt euch
Euer Thomas
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