Lebenshilfe

In Zeiten von HartzIV, Zukunftsangst und Perspektivlosigkeit unter jugendlichen Arbeitslosen, sollen die Menschen sich nun mit wachsender Begeisterung ausbeuten lassen; dafür bieten die verschiedensten Webpräsenzen praktische "Lebenshilfe" an, die die noch verbleibenden Arbeitssklaven auf Selbstverneinung und Devotismus trimmen sollen, letzlich auf ein sadomasochistisches Vorgetzten-Untergebenen-Verhältnis (in dieser Reihenfolge), in der der Arbeiter allenfalls ein "Recht auf Ausgebeutetwerden" hat ... der Subtext dabei lautet - als quasi Nebeneffekt - "Wenn Du diese Ratschläge befolgst, kann gar nichts mehr schief gehen" und wenn doch, dann solltest Du Deine Persönlichkeit hinterfragen, nötigenfalls daran arbeiten und die Schuld nicht immer bei anderen suchen.

Beispiel web.de:

Wo beispielsweise "Der erste Eindruck zählt" u.a. beim Bewerbungsgespräch, oder dass "Multitasking" die meisten Arbeitnehmer nicht belastet, wen doch, der sollte was? Richtig, seine Einstellung hinterfragen. Dass der Bahnstreik keine Ausrede ist für's Zuspätkommen ist ja wohl selbstredend; dass ihm deswegen aber nicht gekündigt werden kann zum "Glück" auch. Und wenn es dann doch mal Stress mit dem Chef gibt, nützt notfalls ein "dickes Fell", der Mensch ist zäh und kann viel erdulden. Wenn es dann doch nicht klappt, kann man ja immernoch die Lebensversicherung verkaufen (damit man nicht zu früh Stütze beantragen muss) ...

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