Meine Mail an die Bundesregierung, CDU, FDP, SPD, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger

Sehr geehrte ..........,

ich hätte da gern mal eine logisch nachvollziehbare Begründung, warum eine Beschneidung aus kulturellen / rituellen Gründen, bei männlichen Kindern erlaubt und bei weiblichen Kindern verboten sein soll.

Was genau ist also der Unterschied, zwischen der Entfernung der Vorhaut des männlichen Penises und der Beschneidung Typ Ia, also der Entfernung der Klitorisvorhaut bei Frauen, wenn diese Form der Beschneidung bei Frauen anatomisch betrachtet der männlichen Beschneidung adäquat ist?

Und jetzt bitte keine Ausflüchte und Gemeinplätze; ich möchte gerne genau auf diese Frage eine Antwort, nicht mehr und nicht weniger. Ich habe lange darüber nachgedacht, aber ich komme einfach nicht dahinter.


Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen
Thomas Sonnabend

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Kaschperle und das Krokodil

"Praktisch kann man sich eine solche Aktion gar nicht vorstellen", sagt ein Sprecher der Polizeidirektion Rottweil, die das Treiben im Netz beobachtet und mit Heckler & Koch in Kontakt steht. [...] Dennoch: "Wir verfolgen das mit dem notwendigen Ernst."

Aha! Das heisst also, dass ich als Steuerzahler, Angehörige des Polizeiapparates in deren Eigenschaft als Büttel eines Waffenkonzernes dafür entlohne, dass seine ernsten Auguste* ihre Zeit mit "Beobachten" vertun und Kontakte pflegen; aufdass das Kaschperle dem bösen Krokodil eins mit der Rute auf die Rübe gibt! Da ist meine Spende an das Zentrum für Politische Schönheit für diese künstlerische Aktion doch mehr als sinnvoll angelegt.

*...obwohl das ja auch in deren eigenem Interesse ist, weil die armen Polizisten ja sonst nichts mehr zum Schießen haben: "Die P2000 ist eine vom deutschen Waffenhersteller Heckler & Koch als Polizeipistole entwickelte und hergestellte halbautomatische Pistole." (Quelle: Wikipedia)

Vielleicht schießen die ja sogar mit ihrer HK am Aktionstag auf das Drehflügelflugzeug; wenn sie treffen, wird das dann werbewirksam ausgeschlachtet: "P2000 - mit ihr holen sie jeden Hubschrauber auf den Boden der Tatsachen zurück!"

Heidewitzka, Herr Kapitän

Ergo sum!

I.d.R. müssen sich die Menschen jeden Morgen ihr Selbstbewusstsein im Badezimmer zusammenklauben. Dann malen sie sich ihr Selbstbewusstsein ins Gesicht, ziehen sich ihre Selbstbewusstseins-Klamotten an und setzen sich in ihr Selbstbewusstsein-Auto, fahren zu ihrer Selbstbewusstseins-Arbeit und trinken zum Selbstbewusstseins-Feierabend ihr Glas Selbstbewusstseins-Bier, oder -Rotwein. An den Wochenenden gehen sie Selbstwert shoppen, schauen in ihre Selbstbewusstseins-Glotze und irgendwann sind sie tot.

Leistungsdenken in der Leistengegend

Wenn Beschneidungsbefürworter schon Argumente, die unterhalb der Gürtellinie angesiedelt sind anführen, indem sie anmerken, der beschnittene Mann, "könne eben auch länger"; nun, erfüllender Sex, findet für kreative Sexualpartner auch jeneits des Pimmel-in-Möse-Spiels statt. Ein Mann muss nicht zwangläufig Bumsen können wie - eine Ex von mir bezeichnete das mal so - ein "Sizilianischer Bergbauer", um sie "zufrieden" zu stellen. Wobei hier auch wieder die Frau in der klassischen Rolle, der passiven Empfängerin, zum Vorschein kommt. Wieso muss ein Mann eine Frau "zufrieden stellen" können? Das ist der klassische Leistungsgedanke und dazu noch vollständig chauvinistisch und hat gerade in einer Beziehung nichts zu suchen. Sexualität ist beider Partner Part. Ich kanns nicht mehr hören!

Mal was Grundsätzliches zu einem unsäglichen Thema (Repost)

Ein Atheist glaubt nicht, dass es einen Gott nicht gibt, ja kann er auch erst gar nicht, da Gott nämlich ausschliesslich durch den Glauben selbst zum Gegenstand der Betrachtung wird; weshalb gleichbedeutend eine hypothetische Annahme eines ( ), dieses ( ) nicht zwangläufig generiert - die in diesem Kontext gebräuchlichste Beweisführung: "Du glaubst nur, dass es Gott nicht gibt" funktioniert also schon deswegen nicht, weil die erste Gegenfrage bereits "bitte wen gibt es nicht?" lauten muss.

Dem damit einhergehenden Umkehrschluss, "Du kannst nicht beweisen, dass es Gott nicht gibt, also gibt es Gott", liegt ein grundsätzlicher - im wahrsten Sinne des Wortes - Irrglaube zugrunde, denn somit wird allem Nichtexistenten eine hypothetische Existenz zugesprochen, dabei ist die Nichtexistenz des Nichtexistenten bereits der hinreichendste Beweis für seine Nichtexistenz.

Bei aller Sachlichkeit


Nämlich genau so führt die Seite der Beschneidungsgegner die ganze Debatte; sachlich. Da führen Psychologen, Kinderärzte, Wissenschaftler Argumente ins Feld, die ganz objektiv gegen die Beschneidung (ich unterscheide bewusst nicht zwischen Beschneidung von Jungen und Mädchen, weil diese generell einen barbarischen Akt darstellen - bei der Beschneidung von Mädchen allerdings, besteht kurioser,- wie irrationaler weise ein allgemeiner Konsens, der gegen deren Beschneidung besteht) sprechen. Wir sollten uns immer mal wieder vor Augen führen, worum es eigentlich geht, bewusst machen, was da diskutiert wird: es geht um die (angebliche) Weisung eines imaginären Wesens (Gott genannt), festgeschrieben in Hinterlassenschaften, von - das wird an keiner Stelle bestritten - alten Männern, die vor etlichen Tausend Jahren eine (angebliche) Eingebung hatten. Es geht also um eine rein fiktive Anweisung; das ist so definitiv wie das sprichwörtliche Amen in der Kirche. Die Beschneidungbefürworter allerdings haben nichts, kein sachliches Argument, das für eine Beschneidung spräche, außer irrationale Gründe, die in-sich bereits dermaßen instringent sind, dass jeder dieser "Gründe" rein durch gesunden Menschenverstand umgehend widerlegbar ist.

Mir stellt sich da doch die Frage, warum deren Gott vor so langer Zeit so viel zu ihnen gesprochen hat und seit so langer Zeit eben nicht mehr - "mein Gott, mein Gott, warum hast Du sie verlassen?" könnte man fragen.

An Guadn!

Ich kann mich noch gut erinnern, als Wissenschaftler in den 80ern lautstakt polterten, mit Hilfe der Gentechnik, lasse sich die gesamte Weltbevölkerung ernähren; niemand müsse in 20 Jahren mehr hungern. Das ist jetzt 30 Jahre her.

2010 hatte die Welternährungsorganisation noch 925 Millionen Hungernde gezählt, 2012 sind es 868 Millionen. Bis 2015 soll der Anteil der Hungernden halbiert werden.

Wie wäre es, einfach die Hungernden zu halbieren? Damit löst sich das Problem ganz von alleine. Wissenschaftler, bitte vortreten!

Über den Glauben

Diejenigen, die annehmen in ihrer Religion den wahren Glauben gefunden zu haben, unterliegen dem größten aller Irrtümer, denn es gibt keinen wahreren Glauben, als der Glaube an sich selbst! Denn der Glaube an sich selbst, kommt gänzlich ohne einen Götzen aus.

Sehr geehrte Frau Leutheusser-Schnarrenberger

----- Original Message -----
From: sonnabend
To: sabine.leutheusser-schnarrenberger@bundestag.de
Sent: Tuesday, October 02, 2012 2:29 PM
Subject: Neue Regelung zur Beschneidung

Sehr geehrte Frau Leutheusser-Schnarrenberger,

ich bin froh, dass Sie die Beschneidung im Sinne religiöser Interessen, zugunsten dieser, gesetzlich so schnell regeln wollen. Meine afrikanische Freundin möchte nämlich baldmöglichst unsere gemeinsame Tochter nach afrikanischem Brauch beschneiden lassen. Deshalb hoffen wir auf baldmögliche Legalisierung dieser Jahrhunderte alten Tradition.

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Sonnabend