Au weia!

Zuckerbefreite Süßigkeiten, vegane Tofuräucherwurst, laktose- und glutenfreie Convenience-Lebensmittel, Elektrozigaretten, Lecktuch beim Cunnilingus, Fahrradhelme, alkoholfreies Bier, Cola Zero, fünf mal täglich Obst und drei Liter Wasser, fettarme,- oder Soja/ Mandelmilch, Omega3-Fettsäuren, demnächst noch digitales Ficken vermittels Virtueller Realität etc. pp.

Die wahnhafte Prophylaxe vor jedweder Eventualität entspringt dem Werbeversprechen der Leidvermeidung mithilfe einer so propagierten "gesunden" Lebensführung, durch die kategorische Vermeidung krankheitsfördernder Lusterfahrung; der Slogan "Fit for fun" als sarkastisches Mantra heruntergebetet. Die Geschmacklosigkeit wird zum Maß der Dinge erhoben; al­lent­hal­ben ein Trend, bei dem der Genuss als positive Sinneserfahrung subtrahiert wird. Letztendlich gipfelt das Dasein in der Negierung der Lust, Begierde aller Art wird als Verteufelung gepriesen, die Askese zum höchsten Lebensziel hochstilisiert, das Herausstellen biblischer Seinsverneinung als Finitum menschlicher Existenz.

Ein bisschen wie bei Johannes 2, Vers 16-17: "Denn alles, was in der Welt ist, des Fleisches Lust und der Augen Lust und hoffärtiges Leben, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt. Und die Welt vergeht mit ihrer Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit."

Amen!

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