Boat people

Um unser „Glück“ zu festigen gibt es die „Europäische Agentur für die operative Zusammenarbeit an den Außengrenzen“ und diese bekommt das schnittige Label Frontex, weil „das Boot eben voll ist“. Die einen haben Glück, die anderen eben Pech! Who gives a shit?

Jetzt plötzlich - der Tod bekommt bei 700 auf einen Streich, wohl doch eine quantitative Dimension - empört man sich darüber, dass tausende Menschen - Oups! Waren es nicht schon ein paar Tausende? Ja, das läppert sich! - die vor Krieg, Elend, Tod und Hunger fliehen, im Mittelmeer absaufen und klickt den "Gefällt mir"-Button für eine Karikatur mit Europaabgeordneten in einem Schlauchboot - Höhö, jetzt haben wir es "denen da oben" aber mal gezeigt! Vielleicht noch eine Onlinepetition mitzeichen, während man mit dem breiten Arsch die Mikrofaserpolsterecke plattsitzt? Gerne doch! Und nebenbei beruhigt das das fettgefressene Gewissen!

"Richtiges, echtes" Grauen an dem der Konsument aus sicherer Entfernung, via Internet schlußendlich in Echtzeit, zum Voyeur wird. Gruseln ohne Selbstbeteiligung und ohne in den eigenen Spiegel blicken zu müssen, mit bestem Ausblick auf die Vor-Hölle, gut behütet auf sicherem Terrain den Apocalypso tanzen, den Horror kumulieren und das Einzelschicksal relativieren, konsequenterweise demnächst dann mit einem "Brennpunkt" auf ARD.

Keine Kommentare: