Nachtigall, ick erkennt dir an die Gummischuh; oder: Alle sprechen immer von Verdummung, aber wer dumm ist, muss nicht verdummt werden.

Da lässt sich eine bildungsgebürgerte Mittelschicht von der Ilse verzähle (das ist schwäbisch), der gemeine Homo consumicus werfe zu viele Lebensmittel weg und das sei nicht gut; von Skandal ist gar die Rede. Damit spricht sie den „bewussten Konsumenten“ an, der sich nun gefälligst kleine Verpackungsgrößen kaufen soll, das sei ethisch korrekt. Im Prinzip so falsch nicht. Nur dass es sich dabei um ein Märchen handelt, verschweigt sie lieber.

Diese Kampagne gegen die sog. Lebensmittelverschwendung aignert sich nämlich hervorragend dazu, der lebensmittelerzeugenden Industrie und dem Handel* größere Gewinne einzufahren; liegt der Fehler nämlich bereits im System und ist gewollt; und die freut sich 'n zweites Loch in'n Arsch.

Ich geb euch mal ein Beispiel: ich kauf mir immer das Toastbrot mit 500 g. Inhalt zu Eineuroneunzehn; die 250-Gramm-Packung kostet 99 Cent; und wer rechnen kann, der stellt umgehend fest, dass die Großpackung wesentlich günstiger ist und zwar genau ab dem Moment, wo ich die Hälfte der Packung plus 20% verzehre und den schimmeligen Rest entsorge.

Meine Liebe Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, solange Du der Industrie und dem Handel nicht verbietest, Großpackungen billiger zu verkaufen, habe ich auch nicht die Spur eines schlechten Gewissens, Lebensmittel in die Tonne zu kloppen.

Bei sowas wachsen mir Arschhaare!

*Merkur, übrigens, ist der Schutzpatron der Händler und der Diebe.

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