Die Aussage Lüttkes, Dietrich Bonhoeffer sei ein “ganz gewöhnlicher Vaterlandsverräter” ist entgegen der in rechts-konservativen Kreisen gern aufgestellten Behauptung, keine verlautbarte Ansicht - so wie man z.B. bei hellem Tageslicht nicht der „Ansicht“ sein kann, es sei dunkel (es sei denn, man ist blind) - sondern eine Verunglimpfung, da Bonhoeffer de facto kein Vaterlandsverräter war, im Gegenteil.
„Man wird doch wohl noch die Wahrheit sagen dürfen“ - und schon ists um die Wahrheit meist bereits geschehn! Mit dieser Floskel, möchte man i.d.R. nämlich eine glatte Lüge zur Wahrheit ummünzen, weil mit dieser Äusserung nicht mehr deren Inhalt, resp. Wahrheitsgehalt, sondern ausschliesslich lediglich die Unterdrückung der vermeintlichen „Wahrheit“ selbst diskutiert wird.
Ich bin zwar auch der Ansicht, dass jeder jede noch so selbst-disqualifizierende Meinung sagen können darf, egal aus welcher politischen Ecke sie stammt, weil das sowieso nur etwas über den Urheber aussagt, denn gerade Menschen, denen die intolerantesten Denkmuster zueigen sind, sind dem Personenkreis zugehörig, die immer wieder Toleranz anmahnen - diese fordern nämlich gleichfalls am nachdrücklichsten, das Tolerieren ihrer eigenen Intoleranz ein.
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