„Die aggressive Ablehnung eines sachlichen Umgangs mit der RAF“


Gefangen im Deutschen Herbst

Harald Neuber 22.12.2008


Die Reaktionen auf die Freilassung von Christian Klar zeigen, wie wenig der deutsche Staat das RAF-Trauma bewältigt hat


Am Ende ging alles ganz schnell. Nach monatelangen, zum Teil heftig geführten Kontroversen um das ehemalige RAF-Mitglied Christian Klar (freitag.de...07511801.php) wurde der inzwischen 56-jährige am Freitag aus der Haft entlassen. Nach 26 Jahren verließ Klar die Justizvollzugsanstalt in Bruchsal bei Karlsruhe früher als erwartet. Das Blitzlichtgewitter blieb deswegen aus, keine Fernsehkameras warteten vor dem Gefängnistor. In Politik und Medien aber schlugen die Wogen hoch. Die heftige Reaktion auf einen rechtstaatlich alltäglichen Vorgang belegt, wie sehr das RAF-Trauma den deutschen Staat bis heute beeinflusst. Sie ist auch ein Zeugnis dafür, wie wenig die politischen und medialen Eliten bereit sind, sich mit diesem Kapitel der (west-)deutschen Geschichte offen auseinanderzusetzen.


Der Fall polarisiert, weil Christian Klar ...

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