Nun kämpfe ich gegen elektronisch schließende Türen. Bevor ich es überhaupt schaffe, sie aufzukriegen. Denn ich geh so langsam, dass sie denkt, ich sei ein herumstreunendes kleines Tier. Dann kann ich direkt am Glas stehen, wie wild wacheln, schreien und weinen. Es wird mir nicht aufgetan. Meistens muss ich einen drittel Meter zurücktreten und mit Mordsanlauf anrennen, bis sie doch huldvoll denkt, ich gehörte zur Rasse „Mensch“. Und wenn ich dann die Gnade kriegte und sie huldvoll aufging, musste ich etliche Male fest wacheln, dass die Tür mir offen stehen blieb. Sogar ich lerne: Ich wachle fortwährend fort, dass die Tür merkt, ich meine es ernst. Heute Vormittag ging sie trotzdem drei-, viermal zu! Ich vergaß natürlich wieder zu wacheln. Statt gegen Windmühlen kämpft es sich nun gegen Türflügel.
Das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern strotzt voll elektrischer Türflügel. Und bist du einen Augenblick unbedacht, wirst du eingezwickt. Besonders, wenn ich hinter dem Buffet aufs Klo ludeln muss und mein Geschlechtsteil schon voll Blasenreize denkt, erlöst zu werden, brunz ich mich, eingezwickt zwischen den Türflügeln, nass. Und dann ist es so arg versaut, dass es mir zu viel ist und ich muss dann in kalter Nässe zur Waschmaschine.
Als ich in der Früh ums Essen ging, schloss sich mir zum ersten Mal jemand an! Der Mann war früher Schornsteinfeger und ist auch schwer krank, Probleme mit der Niere. Er begleitete mich bis zur Ecke Gumpendorferstr./Stumperg. Er ging gerade frühstücken, vis a vis vom Supermarkt Spar geben die Barmherzigen Schwestern bis ca. 9.30 Uhr ein kostenloses Frühstück aus. Das ist noch eine Stufe ärmer als ich. Er war in Begleitung einer Frau, die mich noch von „früher“ kannte. Ich küsste ihre Hand und war total gerührt. Bis jetzt sind ALLE ALLE ALLE immer an mir vorübergegangen. Das tut sehr weh.
Eigentlich sind meine Tippereien Hilferufe, doch sollte überhaupt irgendwer etwas „Gestionibles“ lesen, dann wird das Getippe zur Unterhaltung gelesen werden. Doch ich schrei um Hilfe! Mit jedem Buchstaben schreie ich um Hilfe! Das vermenge ich (meinerseits) immer raffiniert mit Eigensinn. Denn ausschauen tu ich, wie wenn ich ein „Mensch“ wäre.
Hermes Phettberg
Asra Nomani: "Ich glaube ganz bestimmt, dass Religion eine Konsumgüterindustrie ist"
Asra Nomani: Ich glaube ganz bestimmt, dass Religion eine Konsumgüterindustrie ist. Konservative wie liberale Ideen innerhalb des Islam zu verkaufen, ist ein Geschäft. Es gibt eine Modeindustrie: Eine Abaya für 10.000 Dollar in einer Boutique am Golf, Wallfahrtskleidung oder islamisch-moderate Badeanzüge über das Internet. Auf dem liberalen Sektor beispielsweise mit T-Shirts und aufgedruckten Sprüchen wie: So sieht ein radikaler Muslim aus. Ich bin immer wieder erstaunt, was und wie man immer etwas Neues verkauft. Zurzeit ist es islamische Musik. Das Lustigste, was ich kürzlich gesehen habe, war islamische Unterwäsche. Ein G-String und hinten stand drauf bismillah (Im Namen Allahs)
Der Artikel
Der Artikel
Schall und Rauch
"Facility Manager": durch einen einfachen Anglizismus erfährt jeder Hausmeister ein echtes Upgrade — erstaunlich, mit wie wenig ein Mensch zufrieden sein kann ...