"Hätte ich Leutheusser-Schnarrenberger geheißen, wäre mir das erspart geblieben."

Lieber Hartzer Peter,

in der SZ beschweren sie sich, dass die ALG II-Reformen ihren guten Namen tragen. Das ist ja auch sehr ärgerlich; ehrlich! Aber immerhin können sie sich damit trösten, dass Millionen, durch sog. "Arbeitsagenturen" drangsalierte Hartz IV-Empfänger unter einer "Reform" zu leiden haben, die den Namen eines rechtskräftig verurteilen Straftäters trägt. Aber da wird die eine oder andere brasilianische Prostituierte dich sicher trösten können; oder?

Liebe Grüße
Dein Thomas

"Ich hasse Schwule!"

...und genaugenommen handelt es sich bei der Bezeichnung Homophobie um einen Euphemismus; der nämlich soll suggerieren, dass es sich bei der, bei genauerer Betrachtung als Schwulenhass zu bezeichnende Persönlichkeitsstörung, um so etwas wie Angst handele, der eine konkrete Bedrohung zugrunde liegt derer man sich erwehren müsse, um sich zu schützen; eine absolute Fehleinschätzung. Was genau nämlich wäre eine adäquate Schutzhandlung, wenn es sich um keine, nichteinmal anssatzweise konkrete Bedrohung handelt, die aus der sexuellen Orientierung eines Individuums resultiert? Hass?

Orientiert sich überhaupt ein Mensch, wenn er nur einfach seinem Lustempfinden folgt? Orientiert sich ein Heterosexueller? Das nur am Rande.

Der gesellschaftliche Zwang der einem Comming out zugrunde liegt, kommt dabei einer Selbstverleugnung gleich, mit dem der Offenbarer sich bereits diskriminiert. Sätze wie der des Berliner Bürgermeisters Wowereit, "ich bin schwul und das ist auch gut so", sollten eigentlich eher die Frage aufwerfen, warum das gut sein sollte; nicht weil es gut ist - Gut impliziert nämlich immer auch seine Negation - sondern weil es einfach so ist. Richtig formuliert muss so ein Satz lauten: Ich bin schwul und das geht niemanden auch nur einen Scheißdreck an!

Dabei wird allerorten Toleranz eingefordert, wo es überhaupt nichts zu tolerieren gibt. Jedes Coming out einer öffentlichen Person wird umgehend mit medialer Aufmerksamkeit bedacht; und alles und jeder ruft augenblicklich nach Toleranz; dem Tolerieren des Evidenten, dem Tolerieren des Selbstverständlichen, des Naturgemäßen. Die einzig folgerichtige Reaktion ist das Akzeptieren der individuellen Sexualität einer Person - beim bloßen Tolerieren von Homosexuelität handelt es sich bereits um Animosität. Nicht Toleranz, sondern Akzeptanz!

Und Floskeln wie, "ich habe ja überhaupt nichts gegen Schwule, aber..."; und gerade dieses "Aber" jedoch, das gerne auch Anwendung findet in einem Kontext mit Ausländern, Juden etc. und als Reductio ad absurdum quasi die eigentliche Wahrhaftigkeit des Denkens seines Urhebers mehr als herausstellt.

Der Hass gegen Schule und Lesben ist nicht weniger als ein sozial erworbener Defekt, der aus der Angst vor den eigenen homoerotischen Phantasien resultiert, die jedem Menschen immanent sind.

...und ob nun jemand schwul ist oder hetero, geht mich erstmal überhaupt nichts an; und das ist auch gut so!