Gelebte Misanthropie. Berichte aus der Staatsanwaltschaftsstation - IV

Eine Blogübernahme

So. (Presto)

Nach dem zweiten tag mit sitzungsvertretungen sollte ich mit diesen anglegenheiten nichts mehr zu tun haben. Puh. Immerhin. Wieso, weshalb, warum? Nun, ich hatte mich ein wenig daneben benommen bzw. bin zu sehr aus der ordentlichen staatsanwaltlichen rolle gefallen bzw. hatte meine meinung an einer stelle gesagt, an die sie angeblich nicht gehört.

Insgesamt waren es vier verhandlungen. Daß ich bei den beiden fällen, wo es bis zum urteil kam, in meinem schlußplädoyer immer lächerlich niedrige geldstrafen gefordert habe, war vermutlich noch nicht so schlimm. Äußerst unschön fand der richter aber, daß ich vor dem verlesen der anklageschrift – das ist das erste, womit die staatsanwaltschaft zu wort kommt – mich vorstellte und darauf hinwies, daß ich keine staatsanwältin bin, sondern referendarin und daher die anklagetätigkeit auch nicht aufgrund einer eigenen entscheidung oder vorliebe, sondern als verpflichtenden teil der juristischen ausbildung ausübe. Dieser hinweis war wohl ganz böse.

http://akj-berlin.blogspot.com/2007/10/gelebte-misanthropie-berichte-aus-der_08.html

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