Offene Antwort an B.O.

Eben; es ist "einfach" das System zu kritisieren und am System zu partizipieren; denn das deutlichste Merkmal dieses Systems ist der Mangel an Optionen innerhalb dieses Systems, da sich das System eben genau auf diese Art reproduziert (Stichwort: "Delegation von Macht" als quasi-Option) - SELBSTVERSTÄNDLICH partizipiere ich am System und SELBSTVERSTÄNDLICH kritisiere ich das System, weil mir das System nur diese eine Option gewährt ...

- kompriende?!

Abschaffung des Geldes

Diese Abhandlung wird im Laufe des Jahres 2006 als Beitrag erscheinen in: R. Heinz und Jochen Hörisch (Hg.), Geld und Geltung. Zu Alfred Sohn-Rethels sozialistischer Erkenntnislehre, ( Verlag Könighausen & Neumann, 144 Seiten, ca. 24,80 Euro.

Abschaffung des Geldes
von Eske Bockelmann

Als ich mit gut fünf Jahren erfuhr, ich würde später einmal - wie jeder - mein Geld selbst verdienen müssen, da durchzuckte mich als böse Gewissheit, erstens, das könne nicht gelingen, und zweitens, ich müsse deshalb zaubern lernen. Anders nämlich, so war mir bedrückend klar, würde ich es niemals zu all den Dingen bringen, die man so zum Leben braucht. Einen Beruf zu haben und dafür vieles können zu müssen, was ich jetzt noch nicht konnte, das war mir wohl vorstellbar. Aber dass davon die Zuteilung jenes immerfremden Stoffes abhängen sollte, der irgendwie von außen kam, offenbar noch über den Eltern stand und über ihren Berufen, und dass von diesem Stoff wiederum unmittelbar mein eigenes Überleben abhinge, das klang mir auf eine Weise bedrohlich, dass ich mich auf die Zauberei verwiesen sah. Natürlich, meines Wissens bestand wenig Aussicht, sie zu erlernen, doch da meine Absichten ohnehin nur auf alltägliche Dinge wie Essen und Wohnen gingen und wenn ich mich also darauf beschränkte, nur dieses Wenige und nicht gleich alles zaubern zu können...

Ich habe es bis heute nicht gelernt. Und so hob ich denn damals meine Hand, als endlich einmal die Frage erging: "...oder würde einer von Ihnen das Geld abschaffen wollen?" Das war zum Abschluss der Alfred-Sohn-Rethel-Konferenz, ich saß für die Diskussion unter den Referenten auf dem Podium, und Jochen Hörisch fasste gerade zusammen: Bei aller Kritik, die Sohn-Rethel auf das Geld und den Warentausch gewendet habe, bekanntlich "zur kritischen Liquidierung des Apriorismus", sei er zugleich ein großer Bewunderer des Geldes gewesen. Daher sollten auch wir unsere Konferenz nicht stur kritisch gegenüber dem Geld beschließen, sondern zugleich dessen enorme Leistungen hochachten - laut Sohn-Rethel immerhin die Schaffung der rationalen Denkformen, die gesamtgesellschaftliche Synthesis, die heute über das Geld laufe, oder etwa das geradezu unerschöpfliche Reservoir an Metaphorik, um welches es die Sprache bereichert habe. Dem Geld müsse, das sollten wir uns eingestehen, recht eigentlich tiefe Bewunderung gelten - "oder würde einer von Ihnen das Geld abschaffen wollen?"

Ja - ich habe die Hand gehoben: Wenn es nach mir ginge, würde es abgeschafft. Aber siehe da, ich blickte um mich und sah niemanden sonst, der die Hand hob, meine Hand war die einzige geblieben, die sich nach oben streckte, und niemand also hegte außer mir den Wunsch und den Gedanken, es sollte einmal ohne Geld gehen. Das erstaunte mich, und ich stellte mir damals die Frage, ob Sohn-Rethels Einsichten tatsächlich weniger dazu drängten, dem Geld ein Ende zu wünschen, als dass sie eine Erklärung dafür liefern, weshalb dies durchaus niemand wünscht.

1. Es geht nicht gut mit dem Geld
Geht es denn so gut mit dem Geld? Nein, es geht nicht gut damit. Das Gröbste, was sich dazu sagen lässt, heißt zwar, dass es einem Teil der Menschen zu Wohlhabenheit und Reichtum verhilft, doch bekanntlich nur einem stets sehr kleinen Teil der Menschen, während der weitaus größere - und zwar in Folge jenes Reichtums - gequält wird, darbt und verhungert. Ist das die Schuld des Geldes? Ja, es ist seine Schuld, und zwar insofern, als Geld die allererste und allgemeinste Grundlage genau der gesellschaftlichen Verhältnisse bildet, die heute weltweit durchgesetzt sind, die diese Art von Zweiteilung der Menschheit bedingen und sie zu Lasten des zunehmend größeren Teiles immer weiter noch verschärfen.

Das ist nicht so zu verstehen, als hätte es vor den Zeiten des Geldes kein Darben, keine Qual und keine Gewalt gegeben. Und noch ein anderes Missverständnis gälte es zu vermeiden, welches Sohn-Rethel so lange gepflegt hat, nämlich dass mit der ersten Prägung von Münzen, also zu frühen Zeiten der griechischen Antike, das Geld bereits den nexus rerum gebildet, das heißt bereits die Kraft erlangt hätte, die innergesellschaftliche Synthesis zu leisten - und damit auch jene Wirkungen zu zeitigen, die ich meine. Dazu kommt es erst mit Anbruch der europäischen Neuzeit, ja, der Übergang zur Geld-Wirtschaft im Verlauf des so genannten ,langen' 16. Jahrhunderts ist geradezu der Beginn dieser Neuzeit. Vorher gibt es wohl Geld, also Warentausch und Warenproduktion, aber, wie Sohn-Rethel unschwer hätte nachlesen können: "Warenproduktion und Warenzirkulation können stattfinden, obgleich die weit überwiegende Produktenmasse, unmittelbar auf den Selbstbedarf gerichtet, sich nicht in Ware verwandelt, der gesellschaftliche Produktionsprozess also noch lange nicht in seiner ganzen Breite und Tiefe vom Tauschwert beherrscht ist."1 Und also nicht vom Geld. Spät erst, und zu spät, um diese Einsicht noch tief genug in seine Konstruktion von "Warenform und Denkform" einfügen zu können - ach, Herr Horkheimer, was haben Sie da alles verhindert! -, erkennt Sohn-Rethel: "Meine damalige Lesart der antiken Gesellschafts- und Ausbeutungsordnung war verfehlt", es "krankt die Konstruktion daran, dass die Denkweise der Antike nach dem Modell der europäischen verstanden, also missverstanden ist",2 und zwar die "Denkweise", weil die Gesellschaftsordnung. Erst in der neuzeitlich europäischen beginnt das Geld die gesamte Gesellschaft zu durchdringen und die Versorgung der Menschen mitsamt ihrer Verbindung bestimmend von sich abhängig zu machen. Und damit erst schafft es die historisch sehr spezifischen Verhältnisse, von denen ich spreche und die spätestens heute erkennen lassen, dass es, trotz Reichum und unvorstellbar gesteigerter Produktivkräfte, grundsätzlich nicht gut mit ihnen geht.

Der gesamte Text

Interessante Frage ....

[Zitat]: Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben. [Zitat ende] und [Zitat]: Aber die Schlange [...] sprach zu der Frau: Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, [...] werdet (ihr) sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist. [Zitat ende].

Die Frage: und zwar, wie kann es sein, dass Adam und Eva bereits zwischen Gut und Böse unterscheiden konnten, bevor sie von dem Baume der Erkenntnis aßen? Das Verbot Gottes von dem Baum der Erkenntnis zu naschen, schafft ja schon selbige Erkenntnis... Das wäre ja so, als wenn auf einem Hinweisschild der Hinweis stünde: "Diesen Hinweis bitte nicht beachten"... Wie passt das zusammen?

NACHTRAG: Interessanter Aspekt ist auch die Tatsache, dass Gott, als quasiperfektes Wesen (lt. Bibel der "personifizierte" Gott) gelogen hat und gegen seine eigenen Gebote verstiess: "denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben". Also entweder 1. die Bibel lügt und Adam und Eva haben gar nicht weiter gelebt (siehe Kain und Abel) und es wurde etwas Falsches angedichtet, oder 2. Gott hat gelogen - und da stellt sich die Frage: darf ein Gott lügen?!

Eine zugegebenermaßen bereits etwas ältere und dennoch nicht weniger aktuelle Betrachtung

Habe mal in meinem Archiv gekramt und einen Text von mir gefunden der bestimmt schon 5, 6 Jahre alt ist ...


Die Gleichung: Hausbesetzter = Systemimmanenz soll folgende Betrachtung verdeutlichen:

Jede (oder fast jede) Stadt leistet sich eine Hausbesetzerszene 1. um gewisse Strömungen zu kanalisieren und 2. um den Anschein einer Freiheit zu wahren (siehe Arnold Stadler); diese Freiheit jedoch ist nur eine optische Täuschung, denn 1. sind Teile der Hausbesetzerszene irgendwann sowieso kaputt (Alk, "H" und dgl. ...), oder etablieren sich als Architekt, Politiker (siehe Typen wie Joseph Fischer - immer noch die Revoluzzerindentität "Joschka") und erscheinen somit auch nach aussen hin als Teile des Systems - nach aussen hin, weil die endogene Systemimmanenz immer bereits vorhanden war - und ihr Nachwuchs tut es ihnen gleich. Freiheit innerhalb eines Systems ist immer nur die Freiheit, die das System gewährt.

Dann macht die eine Seite in mehr oder weniger regelmässigen Abständen eine Demo, und die andere jagt sie ein wenig durch die Strassen - das ganze gleicht einem inszenierten Possenspiel, einer Art Boulevardstück, bei dem die Rollen detaillgenau verteilt sind, und der meinungsgeBILDete Beobachter, der die Betrachterrolle einnimmt, nebenbei noch beschäftigungszwangstherapiert werden soll. Das System assimiliert und korrumpiert, indem es Macht delegiert (siehe das System "Joschka") und uns zwingt sich mit des System zu beschäftigen, ohne jedoch einen tieferen Einblick in die inneren Strukturen zuzulassen ...

... die Hausbesetzer sind die Hofnarren des Systems, mit dem Unterschied, dass die sich Narren zu früheren Zeiten auch als Narren identifizieren konnten.

Ebendrum

Ebendrum; es gibt keinen "Sinn des Lebens" es gibt nur Sinngebungsprozesse, die es mehr oder weniger einzuleiten, durchzuführen und abzuschliessen gilt ......... sagt: Ich

Netzfundstück

Fleischblutend

Ich stehe hier und blicke tief in deine braunen Augen. Die roten Traenen ignoriere ich.

Muss dir was erzaehlen.

Weinend liegen wir uns in den Armen und der Himmel sinkt langsam hinab.

Ein Sturm kommt ueber und zieht uns die Haut vom Leib. Wir stehen nackt im Regen.

Mit meinen Finger fahre ich deine Rippen entlang und kratze Stueck fuer Stueck das rohe Fleisch hinaus. Du stehst nur stumm und weinst nicht mehr.

Deine Knochen glaenzen weiss im Mondlicht.

Hunde schleichen abgemagert und verzehren sich gierig nach deinem saftigen Fleisch. Knochenzitternd starrst du mit vorwurfsvollen Blicken durch mich hindurch. Ich lege zwei Sterne in deine Augenhoehlen.

Zaertlich stehle ich dein Herz, binde es an einen Stock und schwinge es ueber meine Schulter. Wandere auf Holzwegen dem Mond entgegen, der sich blutrot aus den Schattenwaeldern erhebt.



Shadowhunter

Nachtrag und Grundsätzliches ...

Mal was grundsätzliches zum Thema Medien. Nachrichten (die eigentlich keine Nachrichten sind) wie: "Großbritannien im Fadenkreuz des Terrors: Vier Großanschläge verhindert?" Das ist noch nichtmal indikativ, sondern im besten Falle optativ! Soll der Leser dem Schmierblatt jetzt auch noch Fragen beantworten?! Sind wir etwa bei Jeopardy?! Wenn es schon keine "bad news" gibt, dann hätte es wenigstens welche geben können, wenn es sie gegeben hätte; oder was???

Eine offene Antwort

"Der Terror bestimmt wirklich jedes Leben, [...]" - Selbstverständlich! wir sind Terror ("Machet euch die Erde untertan") das christliche Weltbild generiert seine eigenen Todsünden ("Hochmuth") "[...] alle Menschen, die sich per Flieger auf den Weg in den wohlverdienten Urlaub [sind] mehr oder weniger betroffen". - Zum dem "wohlverdienten Urlaub" habe ich an anderer Stelle bereits etwas geschrieben: http://g0tt-0-g0tt.blogspot.com/2006/08/pervers-ist.html

"[...] als man entdeckte, dass Anschläge unvorstellbaren Ausmaßes statt finden sollten". - "Wer" entdeckte "was"? Also bis jetzt handelt es sich um reine Spekulationen; doch was wir durch die Medien erfahren, erfahren sollen, muss mit der Realität nicht zwangläufig viel zu tun haben. Schonmal drüber Gedanken gemacht, wie wir informiert werden sollen?! Information - In Form gebracht; Informieren - in eine Form bringen - betrachtet man den Begriff "Information".

"Man steckt eigentlich überhaupt nicht drin und man kann [...] involviert sein". - Selbstverständlich stecken wir "drin"! Es gibt keine "unschuldigen" Opfer eines Systems (mit Ausnahme von Kindern), wir alle sind Teil des Systems, wir sind das System.

"Aber kann man deswegen sein Leben ändern und einschränken? Natürlich nicht, dann hätte der Terror gesiegt". - Nein, dann hätten wir gesiegt! Die typische Form einer Umkehrung der Kausalzusammenhänge. Die westlichen Gesellschaftssysteme generieren den Terror erst; sind die Ursache für Terrorismus. Zu dem Thema "Einschränkung" muss ich nicht viel sagen, wie ich die Menschen kenne, ergibt sich das von selbst; bis jetzt ist noch jede Hochkultur untergegangen. Jedes System schafft sich seinen Golem, jede Gesellschaft gebiert ihre eigenen Monster. Ihr Menschen macht es euch mit euren Welterklärungsmodellen einfach zu einfach.

"Werden wir Menschen es jemals fertig bringen, friedvoll miteinander zu leben"?? - Lupus est homo homini, non homo, quom qualis sit, non novit.

Bey einer Leichen.

Bey einer Leichen.


Ein Dunst in reger Lufft;
Ein geschwindes Wetterleuchten;
Güsse, so den Grund nicht feuchten;
Ein Geschoß, der bald verpufft;

Hall der durch die Thäler rufft;
Stürme, so uns nichts seyn deuchten;
Pfeile, die den Zweck erreichten;
Eyß in einer warmen Grufft;

Alle diese sind zwar rüchtig,
daß sie flüchtig seyn und nichtig;
Doch wie nichts Sie alle seyn,

So ist doch, O Mensch, dein Leben,
mehr, als Sie, der Flucht ergeben.
Nichts ist alles. Du sein Schein.

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Text: Paul Fleming


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Eine verliebte Ballade
für ein Mädchen namens Yssabeau



Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund,
ich schrie mir schon die Lungen wund
nach deinem weißen Leib, du Weib.
Im Klee, da hat der Mai ein Bett gemacht,
da blüht ein schöner Zeitvertreib
mit deinem Leib die lange Nacht.
Da will ich sein im tiefen Tal.
Dein Nachtgebet und auch dein Sterngemahl.

Im tiefen Erdbeertal, im schwarzen Haar,
da schlief ich manches Sommerjahr
bei dir und schlief doch nie zuviel.
Ich habe jetzt ein rotes Tier im Blut,
das macht mir wieder frohen Mut.
Komm her, ich weiß ein schönes Spiel
im dunklen Tal, im Muschelgrund...
Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund!

Die graue Welt macht keine Freude mehr,
ich gab den schönsten Sommer her,
und dir hats auch kein Glück gebracht;
hast nur den roten Mund noch aufgespart,
für mich so tief im Haar verwahrt...
Ich such ihn schon die lange Nacht
im Wintertal, im Aschengrund...
Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund.

Im Wintertal, im schwarzen Erdbeerkraut,
da hat der Schnee sein Nest gebaut
und fragt nicht, wo die Liebe sei.
Und habe doch das rote Tier so tief
erfahren, als ich bei dir schlief.
Wär nur der Winter erst vorbei
und wieder grün der Wiesengrund!
Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund!


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Text: François Villon, Nachdichtung: Paul Zech





Heimat

Es gibt keine "lokalisierbare Heimat" bezüglich einer Verortung willkürlicher Koordinaten; Heimat ist mir immanent - nicht global, sondern universal!

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Arnold Stadler: "Heimwärts" hieß für mich "bergauf"

"Heimwärts ist für mich bergauf" schrieb Peter Handke, auf meinen Wunsch, in mein Poesiealbum. Das ist eine Feststellung, die ich am Anfang eines Poesiealbums sehen wollte.

Tatsächlich geht es bergauf, was die lokalisierbare "Heimat" angeht. Wenn auch nicht so steil, wie vielleicht anderswo: nur gute 250 Meter über dem Bodensee liegt die sogenannte "Heimat". Das ist bei uns, vielleicht nicht nur bei uns, ein altes, aussterbendes Wort für nichts anderes als Haus und Hof. Das Wort "Heimat" hat keinen Sinn mehr, obwohl es an sich ein schönes Wort ist, auch auf dem sogenannten Land nicht, das immer noch die Illusion nahelegen mag, es gebe so etwas wie Boden unter den Füßen. Doch das ist auf einer Kugel gesagt, die als solche nicht erkennbar und kaum vorstellbar ist. Mit Menschen drauf, die versuchen, über die Runden zu kommen, die eckig sind. Jeder fünfte (Mensch) (= 1200 Millionen) hat kein richtiges Wasser mehr, was noch wichtiger wäre als Boden unter den Füßen, gleichzeitig werden auf der IAA (Internationale Automobilausstellung Frankfurt) die "Modelle der Zukunft" vorgeführt, als ob das eine mit dem anderen nichts zu tun hätte. Wer möchte noch bestreiten, daß die Schizophrenie eine Krankheit ist? Wir leben auf einer Kugel, die im Innern wohl glüht. Deren Oberfläche keinen Anfang und kein Ende und kein Zentrum hat. Das Wort "Heimat" hat keinen Sinn mehr, so wenig wie "Ende der Welt" auf einer Kugel mit Menschen drauf. Wir sind allem gleich nah und gleich fern (Fernsehen), Nähe oder Distanz bezeichnen eigentlich nichts anderes als die Entfernung des Zuschauers zum Bildschirm. Jeder Teilnehmer mit Anschluß ist gleich erreichbar oder unerreichbar (Telekommunikation). Jeder, der es sich leisten kann, fährt oder fliegt an ein Ziel, das er sich ausgedacht hat. Die Freiheit innerhalb dieses Systems ist wunderbar. Wir erreichen auch Ziele, die früher der Sehnsucht vorenthalten blieben. Da muß sich die Sehnsucht ein neues Feld suchen, und ebenso das Heimweh. Ein Heimatflughafen läßt sich kaum als Heimat bezeichnen. Heimatfriedhof hätte mehr mit Heimat zu tun. Es gibt Menschen, die "Land" immer noch mit "Heimat" verwechseln, trotz allem, und Literatur, die das Land (genauer: die Menschen) zur Sprache bringt, mit Heimatliteratur verwechseln. Trotz Thomas Bernhard, "Schöne Tage" und "Wunschloses Unglück", zum Beispiel. Auch in meinen Büchern kommt nur die Heimatlosigkeit zur Sprache, oder die Sprachlosigkeit von Menschen, die auf dem Land wohnen, das auf der Welt ist, das zur Welt, die eine Kugel ist, gehört. Also: ich beschreibe nicht die Heimat, sondern die Heimatlosigkeit des Menschen. Sätze eines Phänomenologen, der etwas näher hinschaut, eines aufmerksamen, aufgeklärten Menschen, mit einer Anhänglichkeit versehen, entstehen derart. Dazu kommt die Kategorie des Erbarmens, vielleicht ein katholisches Relikt. Wer hat sich dieser Menschen jüngst schon angenommen, ohne nicht zugleich mit ihnen abzurechnen?Nicht abzurechnen ist nicht einfach, wer will schon, auch mit den Menschen auf dem Land, nicht abrechnen, nach allem, was war, am Ende eines dunklen Jahrhunderts? Ich verstehe diese Menschen auch nicht, so wenig wie anderswo. Doch abrechnen, das kann ich nicht, das steht mir auch nicht zu. Überall auf der Welt wurde dieses Jahrhundert (dessen zweite Hälfte ich mehr oder weniger miterlebt habe, wenn zumeist auch über den Bildschirm und Nachrichtenmagazine), von Menschen selbst so eingerichtet und "gestaltet". Es war ein monströses, dunkles Jahrhundert, ein Jahrhundert, als hätte es nie eine Aufklärung gegeben. Mit dieser "zweiten" Aufklärung sehen wir uns am Ende konfrontiert.

Das gilt für die ganze Kugel, für jeden bewohnten Landstrich.Heimat?Aber ich habe, trotz allem, die Hoffnung, was den Menschen und die Erde angeht, noch nicht aufgegeben. Auch hier gilt der Satz für mich, den ich im "Hinreissenden Schrotthändler" geschrieben habe: "Ich war schon ganz verzweifelt, weil ich immer noch soviel Hoffnung hatte." Und auch Walter Benjamin: "So bleibt am Ende viel Hoffnung, nur nicht für mich." Also: gute 250 Meter über dem Bodensee lag die sogenannte "Heimat". Zunächst die beschreiblichen Felder der Erinnerung: Mitten in diese Felder meiner Erinnerung sind Neubaugebiet und Industriegebiet hineingestellt, wie überall, auch in der sogenannten Heimat. Doch nirgendwo sonst in Mitteleuropa würden derartige Projekte noch genehmigt, die bei klarem Wetter vom Mond aus mit bloßem Auge zu erkennen sein dürften. Das war nur hier noch möglich, weil hier noch an den Fortschritt geglaubt wird, mitten in einer Gegend, die vom Hausheiligen Martin Heidegger noch für "heil" gehalten wurde, und mit ihr die Menschen und ihre Sprache. Ich habe in derselben Gegend das Licht der Welt erblickt und schon kurz darauf Erfahrungen gemacht, die von den großen Beobachtungen Heideggers abweichen. Heimat: das exemplarisch Kranke, beispielhaft für die Welt, auf der wir leben.

Doch es gibt nun auch hier ein Fitneßstudio und davor die Geländewagenparade der Menschen, die hier geblieben sind, Geländewagen, obschon das Gelände doch gar nicht so steil ist, vielleicht auch Sehnsucht nach einer Wüstentour. Im Fitneßstudio mühen sich nun Leute ab, an der Stelle, wo früher die Ernte eingebracht wurde "im Schweiße ihres Angesichts", wie in der Heiligen Schrift versprochen.

Noch einmal fünfzig Meter bergauf: der Heimatfriedhof. Oder das, was von ihm übrig blieb, denn unsere von Stuttgart geschickten Verwaltungs-Kolonialbeamten haben angeordnet, daß alle alten Grabsteine beseitigt werden, auch weil sie nicht mehr in die Zeit passen, und weil sie nicht der Ästhetik vor Ort entsprechend: und dem Denken im rechten Winkel. Das Schöne ist das Neue, und das Glatte und das Saubere, und das, was glänzt. So muß ein richtiger Grabstein aussehen. Und damit bin ich am Ende meiner kleinen Geschichte: und eine Lektion meiner Vergänglichkeit.*

* Ich rate, im Angesicht dieser furchtbaren Leerstelle, keinen ganz so teuren Grabstein zu kaufen, ein einfaches Holzkreuz wäre auch schön. Denn falls in dreißig Jahren derartige Leute am Ruder sind, und das ist traurig und wahrscheinlich, Leute, die Ordnung mit Friedhofsordnung verwechseln, deren ästhetischer Maßstab der rechte Winkel und deren Vorstellung der Welt in irgendeiner Weise mit der Rüttelmaschine zu tun haben muß, dann werden in dreißig Jahren, vom Ende dieses traurigen Jahrhunderts an gerechnet, diese Grabsteine gerade entfernt, mit vollem Recht unter Hinweis auf das geltende Friedhofsordnungsgesetz, auf das sich die Verwaltungs- und Schreibtischtäter aller Zeiten beriefen. Ich rate also zu etwas ganz Einfachem, Schlichtem, oder vielleicht gleich zu einer anonymen Beisetzung, auch weil der alte Glaube ziemlich verschwunden ist, bei diesen Grabsteinpreisen!bei dieser Grabmiete!also gleich zu gar nichts, damit uns keine Erinnerung mehr (an den Tod) mehr quält und keine Erinnerung mehr bleibt, die Toten sind eh tot, sie sehen's ohnehin nicht mehr, also die beste Lösung summa summarum: überhaupt kein Grab mehr, dann sind wir den Tod los, und dereinstigen nachfolgenden Menschen, die auch noch nicht verroht sind, bliebe ein derartiger Anblick erspart.

Der RAF-Terrorismus als neuropathologisches Ohnsorgtheater.

Die jüngere deutsche Geschichte soll umgeschrieben werden. Ein politischer Lebenslauf wird zur Krankengeschichte einer geistig verirrten Frau und deren fanatischer Anhänger umgefälscht. Der Staat, der sich immer und zu allen Zeiten richtig verhalten haben will - ein staatspolitisches Kalkül: späte Rache an seinen politischen Gegnern die ihm ein urdeutsches Trauma verursacht haben.

Nun sollen die Wunden entgültig geschlossen werden, wenn auch mit den fragwürdigen Methoden der Neurophysiologen Pfeiffer und Bogerts, indem sie den Vergleich des Meinhofschen Gehirns mit dem des Massenmörders Ernst August Wagner anstellen. 1913 hatte dieser vierzehn Menschen in Stuttgart-Degerloch ermordet, wurde anschließend psychiatrisiert und erklärte sich gegen Ende seines Lebens (1938) noch zum "ersten Nationalsozialisten" seiner Irrenanstalt (Aha! Da eröffnen sich ungeahnte Möglichkeiten).

Hier greift dann auch der Baudrillard´sche Begriff vom sich selbst reproduzierenden System.
Die Perfektion dieses System und seine Fähigkeit, sich selbst noch durch begangene Fehler zu reproduzieren, erläutert Baudrillard anhand des Todes von Andreas Baader im Stammheimer Gefängnis. Die lange Zeit ungeklärten Umstände und die Fehler bei den Ermittlungen hätten im Endeffekt nur dem System geholfen, da so vom eigentlichen Tod des Terroristen und der Bedeutung für die Gesellschaft abgelenkt werden konnte. Die Menschen protestierten damals noch gegen die Ermittelnden und gegen die Staatsmacht, beschäftigten sich somit mit dem System, welches sich dadurch weiter reproduzierte, während das zu Tode gekommene Individuum aus dem Mittelpunkt des Interesses verschwand. Nur dass diesmal nichtmal mehr jemand protestiert.

Wahrheit?

Wenn Wahrheit objektiv relativ ist, ist Wahrheit subjektiv absolut.

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Leben(s)-Mittel

Leben(s)-Mittel

Gammelfleisch, Lebensmittelskandal, „mangelndes“ Verbraucherbewusstsein, Preiskrieg, BSE ... das sind Begriffe, die einem kapitalistischen System immanent sind, doch am eigentlichen Problem vorbeigedacht.

In einem System, in dem die Partizipanten von der Wiege bis zur Bahre industriell abgefüttert werden, gibt es keine wirkliche Lebensmittelwahlfreiheit, hier ist der Konsument eine verdinglichte Sache, ein Faktor oder Mittel für ökonomische Interessen.

Den Befürwortern einer bewussten oder fleischreduzierten, im günstigsten Falle ökologischen Ernährung, fehlt der Blick für die Realität der Unmöglichkeit einer Umsetzung in einer massenproduzierenden Gesellschaft.

Hier liegt die Verantwortung beim Sytem, denn ich kann und will erwarten, dass auch günstigste Waren beim Discounter höchsten Ansprüchen genügt, weil mir, wie oben angeführt, keine weitere Option bleibt.

Glück

"Glück" was genau bezeichnet das? Die Abwesenheit von Glück scheint im Allgemeinen das Verlangen danach zu steigern, doch was macht "glücklich"? Auf welcher Ebene, ob stofflicher, oder nichtstofflicher Ebene kann Glück generiert werden? "Glück" ist ein viel zu diffuser Begriff als dass wir ihn so einfach unreflektiert zu beantworten in der Lagen sein können; wobei Abwesenheit von Leid nicht unbedingt Anwesenheit von Glück bedeuten muss, vor allem nicht, wenn der Mensch nach materiellen Werten strebt. Welche Bedürfnisse müssen befriedigt sein, dass ein Gefühl - immer diffus - von Glück entsteht? Eine Menge Fragen, die zu beantworten sind, bevor wir die Frage nach dem Glück überhaupt stellen können, denn für die meisten Menschen bedeutet "Glück" nicht viel mehr als Kirmes im Kopf, durch Aufrechterhaltung des schönen Scheins, durch Renovierung der Fassade. Glück ist im Grunde eine Selbsttäuschung innerhalb von Leidvermeidungsstrategien. In letzter Konsequenz heisst "glücklich zu sein", nicht nach Glück zu streben.

Eine Demokratie ist eine Demokratie ist eine Demokratie ...

Eine Demokratie ist eine Demokratie ist eine Demokratie wenn nur auch die Meinungen der Minderheiten gelten würden - mal ganz abgesehen davon, dass Demokratie den mündigen Bürger voraussetzt (ich persönlich vermag ihn nicht zu erkennen). Das Volk, das eine Demokratie zu beherrschen glaubt, ist nicht nur, wie irrtümlicherweise angenommen, der Anteil der Bevölkerung, der eine Mehrheit bildet, sondern die gesamte Bevölkerung, also auch die Menschen, die ausserhalb dieser Mehrheit stehen. Für diese wird alle vier Jahre ein Kasperltheater aufgeführt, dass sich "Wahlen" nennt; also ob man wirklich eine Wahl hätte ... Unsere praktizierte, real existierende Demokratie schafft Regeln, Einschränkungen und Freiheiten, Rechte und Pflichten, die auf der einen Seite ihre eigene Existenz sichern und auf der anderen Seite sie selbst bereits ausser Kraft gesetzt hat: "Die Freiheit innerhalb dieses Systems ist wunderbar" Arnold Stadler

Neuerdings wird der Ruf nach Zensur und Verbot immer mit dem Demokratieargument gerechtfertigt - das ist nicht mehr als die Negierung des demokratischen Urgedankens - in jedem Falle ist der Ruf nach Zensur innerhalb einer demokratischen Gesellschaft unangebracht, denn wenn Zensur ein politischer Begriff für die Unterdrückung von Information ist, dann wird Information zur Definitionsfrage; und wenn in einer Demokratie Randmeinungen und undemokratische Ansichten nicht mehr möglich sind, dann wird sie schnell zu einer Undemokratie; und trotzdem zeichnet sich Demokratie druch einen weiteren prototypischen Schwachsinn aus: Toleranz.

Sobald wir einer intoleranten Haltung, einem intoleranten System mit Toleranz begegnen, sind wir zwangläufig all jenen gegenüber intolerant die durch die von uns tolerierten Haltung, dem von uns tolerierten System unterdrückt werden, denen in diesen mit Intoleranz begegnet wird (siehe z.B.: Rolle der Frau im Islam, Rolle der Schwulen in der kath. Kirche, politische Randmeinungen, die schon durch eine Verfassung im Kern erstickt werden). Da gibt es auch kein Schönreden. Dabei gibt es Toleranz in geschlossenen Systemen nicht - denn sonst würden sie nicht funktionieren; jeder Gesellschaft, jeder Religion steht im Kern eine intolerante Haltung vornan. Wie sollte dieser Intoleranz mit Toleranz begegnet werden können? - und doch wird sie uns abverlangt: "Heute ist das Verzeihen zur Toleranz geworden, der demokratischen Tugend schlechthin, eine Art Ökologie zum Schutze sämtlicher Differenzen, eine Art psychologische Demagogie. Man toleriert alles, sogar das ganz und gar Inakzeptable." Jean BaudrillardDas sind die beiden augenfälligsten Widersprüche einer Demokratie.

Was bleibt?

Was bleibt letzten Endes übrig?Nehmen wir beispielsweise nur mal den Raum; Raum ist relativ, Raum steht also in Relation zu etwas, wird bedingt duch .... ist mittelbar. Die Parameter die den Raum definieren, sind seine Begrenzungen und nicht seine Dimensionen, weil diese, genaugenommen jede für sich gar keine Berechtigung haben, also ein Raum ohne eine seiner drei Dimensionen gar nicht mehr existiert, ja sogar eine geometrische Figur, wie die zweidimensionale Fläche schon nur noch theoretisch denkbar, praktisch jedoch gar nicht existieren kann, da eine Fläche bedeutet: Ausdehnung in zwei Dimensionen - aber wo? Eben nur in einerm theoretischen Konstrukt. Jetzt denken wir uns den Raum, ohne das ihn Begrenzende, also auch ohne das ihn denkende Objekt; was bleibt dann noch übrig? Richtig: Nichts! ... und da Raum eben relativ, also immer in Bezug zu dem ihn relativierenden Subjekt steht, ist Raum genau genommen reine Metaphysik.
Nachtrag:

Raum = Ausdehnung in drei Dimensionen
Fläche = Ausdehnung in zwei Dimensionen
Linie = Ausdehnung in einer Dimension
Punkt = Ausdehnung in null Dimensionen

Aha!

Von der Unmöglichkeit der Umsetzung Sloterdijkscher Perfektionierungsphantasien mit den Mitteln einer Anthropotechnik, speziell der Klonierung

Das Klonen höherer Lebewesen ist im Ggs. zum Klonen von Pflanzen schon deshalb unmöglich, weil es, eben nicht wie bei Pflanzen auf zellularbiologischer Ebene, linear und somit einem den Pflanzen ureigensten Prinzip folgend, quasi als "Teilen" stattfindet, sondern auf mikrobiologischer Ebene, also als Kopie stattzufinden hat. Unter Nichtberücksichtigung einer evtl. Sozialisierung als Komponente der Menschwerdung, wird hier das Klonen völlig falsch aufgefasst; Klonen ist eben kein "genetischer Resetknopf" der "alles auf Anfang setzt", sondern nichts weiter als die Schöpfung einer schlechten Kopie. In Lesart einer Willensmetaphysik sind die Gene als Erscheinung zu deuten, und eben nicht, wie im Materialismus als das Absolute. Um mit Umkehrung typisch Sloterdijkscher Terminologie zu sagen: Der anthropotechnisch perfektionierte Mensch ist die perfekte Simulation eines Menschen.

Pervers ist ....

Pervers ist - dachte ich grad - wertvolle Ressourcen aufzuwenden um den Aludeckel des Joghurtbechers abzuspülen, um diesen dem dualen System zuzuführen. Ein Bauer in Sri Lanka wendet im ganzen Jahr so viel Energie auf, wie ein Ferienflieger pro Stunde verbraucht um die westlichen Wohlstandsbürger nach Sri Lanka zu fliegen um ihnen ihr Ameisendasein vergessen zu machen ............. Das ist Pervers!

G0TT-0-G0TT

Who's watching me?

Flächendeckende Videoüberwachung macht alle die zu potentiellen Tätern, die gegen sie sind.

Wer legal ist, habe ja nichts zu befürchten und wer nicht gesehen werden möchte, der macht sich verdächtig - ja jeder der gegen eine flächendeckende Videoüberwachung ist, gerät generell ersteinmal in einen Generalverdacht. Wobei genau unterschieden wird, zwischen denjenigen - den totalen Konsens suchenden - Bürgern, die für (natürlich Überwachung der jeweils 'Anderen'); und jenem - in diesem Fall subversiven Element - das gegen Totalüberwachung ist. Die Individuen werden hierbei zu Scans einer staatlicherseitigen Effizienz; sie werden gelabelt und damit zu einem Datenblock der zur Identifizierung, resp. Kennzeichnung und zur Selektion dient.

Da die einen naturgemäss gar nicht in Erscheinung treten, werden die anderen umso mehr auffallen.

Dabei ging und geht es nie darum die potentielle Gefährdung eines potentiellen Opfers durch einen potentiellen Täter auszuschließen; nein zuletzt geht es nur darum, diejenigen die gegen eine staatliche Weisung im Allgemeinen und gegen Überwachung im Besonderen sind von der meinungsgeBILDeten, amorphen Masse zu selektieren; eine Masse die das in ihrem Präventionswahn widerspruchslos so ja ganz in Ordnung findet und auch sonst nach einer "Sicherheit" und "Ordnung" ruft, einer Sicherheit und einer Ordnung die es so gar nicht geben kann, weil erstens nie die Ursachen, sondern nur die Symptome, die sich aus den gesamtgesellschaftlichen Versäumnissen ergeben, bekäämpft werden und zweitens nicht mehr ein einzelner Krimineller für den Einzelnen, sondern gleich ein ganzes System zur (unsichtbaren) Bedrohung wird, das diejenigen Menschen illegalisiert, die nach individueller Freiheit streben - unabhängig davon, wie immer auch der Begriff einer Freiheit jetzt definiert werden kann.

Thomas Sonnabend